Dienstag, 12. Oktober 2021

[Rezension] Kochen ohne Strom - Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Titel: Kochen ohne Strom
Autor: Bundesamt für Bevölkerungsschutz
Seiten: 152
Verlag: Bassermann
Erscheinungsdatum: 26. Juli 2021
Buchreihe: nein





 

Da wir gerne über mehrere Tage wandern gehen und immer auf der Suche sind, nach neuen Inspirationen (und unsere Vorratskammer aus allen Nähten platzt), habe ich mich total über das Kochbuch gefreut.
Die Freude währte nicht lange. (Meistens haben wir uns kaputt gelacht, was für Rezepte es in das Buch geschafft haben. Auch nicht Sinn der Sache, aber wir hatten unseren Spaß.)

Anfangs gibt es viele Tipps, falls der Katastrophenfall eintritt. Das ist teilweise noch ganz nützlich.

Die Rezepte allerdings... vielfältig und praktikabel ist anders.
80% der Rezepte kann man nur kochen, wenn man gerne orientalisch kocht und sowieso immer Bulgur und Couscous zu Hause hat. Von den ganzen Gewürzen ganz zu schweigen. Wir essen gerne orientalisch und sind so für den Ernstfall gerüstet, aber unsere Vorratskammer ist wahrscheinlich keine durchschnittliche in Deutschland.
Hier hätte ich mir noch mehr mit Kartoffeln, Nudeln und Reis gewünscht, einfach um alle Menschen abzuholen.

Es ist zwar eine tolle Idee gewesen, auch die Fotos zum Rezept abzubilden, die die Einreicher eingeschickt haben, doch die machen wenig Lust auf das Gericht, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind. Hier hätte man sich wirklich die Mühe machen können, die oft wenig anspruchsvollen Gerichte (Kartoffelsuppe aus Kartoffelbreipulver, Gemüsebrühe und Wasser. Oder Dosensalat aus Thunfisch, Mais und Erdnüssen) nachzukochen und ansprechend zu fotografieren. Bei der Kartoffelsuppe passt das Foto sogar überhaupt nicht. Auf dem Foto ist eine Suppe mit offensichtlichen Stücken von Gemüse, das bekomme ich so mit keinem Brühepulver hin. Ich weiß, "wer suchet, der findet", aber mich stört sowas gewaltig.

Leider doppeln sich auch ein paar Sachen. Çiğ Köfte sind zweimal enthalten, kaum abgewandelt. Curry gleich noch öfter. Gerade ein Curry kann man beliebig abwandeln, da benötigt man nicht unendlich viele Rezepte für. Ein kurzer Tipp "Anmerkung der Redaktion" dazu hätte gereicht.

Fleisch und Fisch kommt kaum vor. Finde ich jetzt nicht ganz so schlimm, aber dafür wird in den vegetarischen/veganen Gerichten viel mit veganen Ersatzprodukten, oder mit Zutaten wie geschroteten Leinsamen gearbeitet. Auch nichts, das der Otto Normalverbraucher standartmäßig zu Hause hat.

Schade, die Idee war super. Vor allem, weil die Bevölkerung dazu aufgerufen wurde, Rezepte für das Buch einzureichen. Leider ist die Umsetzung eher mangelhaft, da kann ich die ganzen negativen Rezensionen verstehen.
Bis auf einzelne neue Ideen, haben wir leider nichts aus dem Buch mitgenommen. Da fantasiere ich mir lieber selber was aus den Zutaten in meiner Vorratskammer zusammen, bevor ich aus Verzweiflung eine Suppe aus Kartoffelbreipulver zubereite.


2/5 Sterne


Danke an das Bloggerportal und dem Bassermann Verlag für das Rezensionsexemplar!

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