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Donnerstag, 5. Januar 2017

[Rezension] Auseinandergelebt - Florian C. Booktian

Titel: Auseinandergelebt
Autor: Florian C. Booktian
Seiten: 314
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erscheinungsdatum: 17. Dezember 2016
Buchreihe: nein








Inhalt
Nach einer Nacht, in der Leon fast gestorben wäre, kommt er nach Hause und findet seine Freundin Carina mit gepackten Koffern in der Wohnung vor. Sie stellt ihm schließlich ein Ultimatum, um die Beziehung zu retten. Doch diese Ultimatum hat mehr Konsequenzen, als es irgendjemand zu diesem Zeitpunkt ahnen kann.

Eigene Meinung

Puh wo fange ich an... am besten bei den Charakteren. Leon ist ein Nichtsnutz und unglaublicher Egoist. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Er bewirbt sich zum Beispiel bei einem Unternehmen, ohne sich vorher zu informieren, was für eine Art von Unternehmen es ist. Hä? Wer macht denn bitte sowas, wenn man nicht völlig am Leben vorbeigeschossen ist??

Kein Wunder, dass die Beziehung droht, in die Brüche zu gehen. Ihm fällt noch nicht einmal ein, dass seine Freundin laktoseintolerant ist! Die beiden reden kaum mit einander und er interessiert sich sowieso nur für seine Alkoholproduktion und wie er möglichst schnell und einfach an Geld kommen kann. Er schläft sogar auf der Couch, aus welchen Gründen auch immer… schrecklich bei ihm kam nicht einmal die Liebe rüber, die er anscheinend doch noch für Carina empfinden soll…
Carina selbst kam wirklich kaum vor. Die meiste Zeit liegt sie bewusstlos irgendwo rum. In der anderen Zeit ist sie plötzlich die perfekte Spurenverwischerin und Alibierzeugerin…
Ihre Schwester ist ein Möchtegern-Ninja, oder überaggressiver Teenie, ich kann mich noch nicht entscheiden.
Und Otis… ja… der ist frisch aus dem Knast entlassen und hat nichts besseres zu tun, als sich direkt in die nächste Straftat verwickeln zu lassen. Wohlgemerkt am Tag seiner Entlassung.

Was soll das Buch jetzt sein? Ein Krimi? Ein Liebesdrama, oder gar eine lustige Erzählung? Wenn letzteres, dann habe ich den Humor irgendwie nicht verstanden. Es ist einfach viel zu dramatisch! Die Protagonisten kommen von einer absurden Situation in die nächste und fällen zudem noch unglaublich unglaubwürdige und dumme Entscheidungen. Warum rufen sie an einem Tatort nicht die Polizei?? Überhaupt benehmen sie sich eigentlich immer gegenteilig von dem, wie halbwegs normale Menschen handeln würden. Das ist so bekloppt…

Was ich auch sehr langatmig und einschläfernd fand war, dass zu allem und jedem eine Geschichte erzählt werden muss und es einfach zu viele Monologe gibt! Die Geschichte von Carinas Schwester wird bis ins kleinste seziert, die des Tankwarts und, und, und. Aber den Vogel hat Otis abgeschossen. Er paralysiert (buchstäblich) die Täter, indem er die Geschichte erzählt, warum er sich den Namen Otis gegeben hat. Über mehrere Seiten. Dass die Täter nicht eingeschlafen sind, hat mich schon sehr gewundert.

Fazit

Es war alles einfach viel zu viel. Unglaubwürdige Entscheidungen, komische Dialoge und Sprünge von einer Actionszene in die nächste. Etwas weniger wäre hier in dem Fall mehr gewesen.

Leider hat mir das Schreiben der Rezension mehr Spaß gemacht, als das Lesen des Buches. Mag sein, dass es eine andere Art von Humor ist, aber das kam bei mir einfach nicht an. Ich fand es weder witzig, noch realistisch dramatisch, oder auch spannend.


2/5 Sterne

Danke an Florian C. Booktian für das Rezensionsexemplar!