Freitag, 13. August 2021

[Rezension] Eskalation - Nora Benrath

Titel: Eskalation
Autor: Nora Benrath
Seiten: 320
Verlag: HarperCollins
Erscheinungsdatum: 20. Juli 2021
Buchreihe: nein





 

Inhalt
Dina Martin ist alleine auf der Autobahn unterwegs, als sie von dem Autofahrer hinter ihr angerufen wird. Von da an hat er sie in seiner Gewalt, da er ihr mit ihrer Tochter droht. Als sie schließlich abfahren, schöpft Dina etwas Hoffnung, die jedoch mit einem lauten Schuss zunichte gemacht wird.

Eigene Meinung
Die Leseprobe war so unglaublich vielversprechend, doch nachdem die beiden von der Autobahn abgefahren sind, ging es nur noch bergab. Die Kapitel waren viel zu kurz und die Perspektiven haben zu schnell hin und her gewechselt. Opfer, Täter, Journalisten und Ermittler, alle kommen mal an die Reihe. Doch auf Grund der schnellen Wechsel und Kürze der Kapitel, kann man zu keiner Person eine Beziehung aufbauen und so blieben sie für mich blaß und uninteressant.
 
Der Schreibstil hat mir auch nicht zugesagt. Er wirkte viel zu gestelzt. Als würde jemand die Stichpunkte seines Plots nur schnell zusammenfassen, ohne die Verbindungen richtig mit Leben zu füllen.
 
Leider kam dann genau das, was ich befürchtet habe. Man konnte als Leser einfach nicht auf den Täter kommen. Das Ende ist sooo unglaublich konstruiert, dass ich mich schon fast veralbert fühle. Ein paar Hinweise auf den Täter und sein Motiv möchte ich beim Lesen schon gerne haben. Die ganze Lebensgeschichte des Täters, sowie sein daraus resultierendes Motiv am Ende zusammenzufassen, ist einfach nicht befriedigend.

Am schlimmsten fand ich jedoch das Schlussplädoyer. In vielen Büchern und Filmen ist das ein tolles Mittel, um noch einmal die ganze Raffinesse des Täters und seiner Taten zusammenzufassen. Hier war es einfach nur lächerlich und leider viel zu lang. Im Schlussplädoyer wurde erst wirklich erklärt, wie es zu den Geschehnissen kommen konnte und warum. Bei einem guten Buch, wären so Sachen schon viel früher eingestreut worden.

Fazit
Schade, so vielversprechend die Leseprobe auch war, so enttäuschend war die Geschichte, die darauf folgte.



2/5 Sterne


Danke an Netgalley, Vorablesen und Harpercollins für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 10. August 2021

[Rezension] Der erste letzte Tag - Sebastian Fitzek

Titel: Der erste letzte Tag
Autor: Sebastian Fitzek
Seiten: 272
Verlag: Droemer HC
Erscheinungsdatum: 28. April 2021
Buchreihe: nein





 

Inhalt
Livius und Lea bilden am Flughafen unfreiwillig eine Fahrgemeinschaft. Währendessen entsteht die Idee, einen Tag so zu verbringen, als wäre es ihr letzter. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und so wird dieser Tag sehr dramatisch, komisch und skurril.

Eigene Meinung
Nachdem mir die letzten Thriller von Sebastian fitzek nicht mehr gefallen haben, immer irgendwie das gleiche, kennste einen kennste alle, gab ich seinem "kein Thriller" Buch eine Chance. Klingt ja auch echt vielversprechend, oder?
 
Leider wurde ich nach ein paar Seiten auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Was mich an dem Buch mit Abstand am meisten gestört hat, war die gezwungene Komik in einfach JEDEM Satz. Nicht eine Situation ist normal beschrieben, oder wird normal/ernst kommentiert. Wirklich alles wurde kommentiert. "Er sah mich an, als hätte ich ihn gefragt, ob ich seinen Tresen als Toilette benutzen dürfte." Um nur ein Beispiel zu nennen. So geht es in einer Tour weiter. Ab und zu mal so ein Satz ist lustig, wenn man aber das Gefühl hat, hier müsste auf Teufel komm raus eine witzige Szene entstehen, strengt es mich als Leser einfach nur an. Keine Person,  die die beiden treffen, bleibt unkommentiert, keine normale unlustige Situation darf unlustig bleiben! Gähn. Für mich leider nicht zum Lachen.

Die Geschichte selber hätte sicher Potential gehabt. Wenn man aber die komischen Einspieler streicht und sie auf das Wesentliche kürzt, bleibt da nicht mehr viel. Da konnten auch die Protagonisten nichts mehr retten. Der langweilige Lehrer, der plötzlich über sich hinauswächst und ganz neue Seiten an sich entdeckt. Natürlich dank der scheinbar wenig gut erzogen Göre, die er nicht sonderlich sympathisch findet, von der er aber unerklärlicher Weise auch nicht loskommt. Und ja, auch für ihr Verhalten gibt es eine dramatische Erklärung. 

Fazit
Nachdem er einen Thriller nach dem anderen raushaut, hat sich Sebastian Fitzek an einem Roadtrip-Roman versucht. Leider war es in meinen Augen ein ganz schwacher Abklatsch von Roadtrip-Romanen, die es allesamt besser hinbekommen. Mit schöner Message und viel Humor, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. (Zum Beispiel: "Eine andere Vorstellung vom Glück")



2/5 Sterne


Danke an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 4. August 2021

[Rezension] Seeing what you see, feeling what you feel - Naomi Gibson

     

Titel: Seeing what you see, feeling what you feel
Autor: Naomi Gibson
Seiten: 336
Verlag: Planet!

Erscheinungsdatum: 27. Juli 2021

Buchreihe: nein


 

 

Inhalt
Drei Jahre hat Lydia gebraucht, um ihre KI Henry zum Leben zu erwecken. Für sie ist er ihr engster Vertrauter und sogar Liebhaber. Doch was passiert, wenn Henry über sie hinauswächst und selbst Entscheidungen trifft? Wie kann sie sich sicher sein, dass er nicht böse wird?

Eigene Meinung
Das nenne ich mal einen rasanten Roman! Ich dachte, dass die Geschichte sich in eine ganz andere Richtung entwickeln würde. Naomi Gibson hat mich total überrascht!

Ich fand allerdings auch nicht alles gut. Lydia ist nicht nur die Hauptfigur, sondern auch mein Hauptkritikpunkt. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto egoistischer handelt sie. Da hatte ich mir in der Hinsicht eine sympathischere Protagonistin gewünscht. 

In Henry habe ich mich gleich selber verliebt und finde ihn viel erwachsener als Lydia. Klar, er ist ein Programm, aber wo Lydia mich enttäuscht hat, hat Henry mich positiv überrascht.

Nach der Hälfte geht es plötzlich Schlag auf Schlag und ich habe mich gefühlt, wie bei einem Actionfilm im Schnelldurchlauf. Teilweise war es mir etwas zu übertrieben und zu viel, aber hätte man dem Buch noch 300 Seiten mehr gegeben, wäre es total passend gewesen und hätte mich noch mehr von den Socken gehauen. Dann wäre es gegen Ende etwas logischer und langsamer gewesen.

Den Schluss fand ich grandios, wenn auch etwas unglaubwürdig.

Fazit
Wer gerne eine spannende Geschichte über eine KI lesen möchte, wird hier überragend unterhalten!


4/5 Sterne

Danke an den Planet! und Netgalley
 für das Rezensionsexemplar!