Titel: Schattenthron 01 - Erbin der Dunkelheit
Autor: Beril Kehribar
Seiten: 256
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 27. Januar 2022
Buchreihe: ja
Inhalt
Eigene Meinung
Auch
wenn der Schreibstil wirklich einfach gehalten ist, und die Dialoge
dadurch echt flach, hat er dazu beitragen, dass ich das Buch in einem
Rutsch ausgelesen habe. Die Geschichte hat viel Potential und die Idee
an sich ist klasse, leider hat es jedoch viel zu viele Schwächen.
Fangen
wir bei den Charakteren an. Obwohl Kaaya am präsentesten von allen
war, erfahren wir nicht viel über sie. Großartige Schwertkämpferin, was
leider viel zu wenig vor kam, hat keine Erinnerungen an ihre Kindheit
und scheinbar Gefühle für Arian. Das war's, tiefer gehen wir nicht. Bei
keinem Charakter übrigens. Alle bleiben flach und nichts hebt den einen
von dem anderen ab.
Das hätte man mit den sechs verschiedenen
Sichtweisen wunderbar ausarbeiten können, doch das ging komplett in die
Hose. Es ist immer schwierig, aus der Sicht verschiedener Personen zu
schreiben, selbst wenn es nur zwei sind. Man muss den Schreibstil
anpassen und den Leser nach jedem Wechsel lange genug eintauchen lassen,
damit man ein Gefühl für die Person bekommt. Leider unterscheiden sich
die Schreibweisen überhaupt nicht und sind obendrein zu kurz gehalten.
Ohne die Überschriften, die ankündigen, aus welcher Sicht wir gerade
lesen, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Teilweise habe ich es mitten im
Kapitel vergessen. Außerdem habe ich keinen Mehrwert darin gesehen. Man
hätte das Buch auch einfach nur aus einer Sicht, oder einfach einer
neutralen dritten Person schreiben können.
Im Laufe der
Geschichte gibt es viele kleine Konflikte die Spannung aufbauen, aber
durch das schnelle Lösen, oder Ignorieren flacht es sofort wieder ab.
Ich sag nur Luana und die Kette. Wann wurde das Mal aufgearbeitet? Ich
hätte sie umgebracht. Stattdessen ist sie plötzlich Kaayas beste
Freundin.
Das ist auch ein Punkt, den ich nicht verstanden habe.
Emotionen wurden nicht wirklich rüber gebracht, sei es bei der Romanze
von Arian und Kaaya, aber auch beim Schließen von Freundschaften. Das
ging alles viel zu schnell, die kennen sich alle gerade mal ein paar
Tage. Noch dazu, dass die Emotionen teilweise völlig gefehlt haben,
wurden sie an anderer Stelle plötzlich viel zu übertrieben dargestellt.
Wutexplosionen von einer auf die andere Minute, völliges Unverständnis
bei mir.
Zwei Drittel des Buches habe ich einfach desinteressiert
runtergelesen. Es passiert nichts aufregendes, außer dass sich die
Szenen ständig wechseln. Man reitet hierhin, dorthin und dabei wird
leider vergessen, die Welt detailliert zu beschreiben. Letzteres ist
nunmal notwendig für ein Fantasybuch.
Gegen Ende nahm es endlich
Fahrt auf. Zwar ist die Wendung vorhersehbar, hat mir aber recht gut
gefallen. Der Cliffhanger deutet darauf hin, wie die Autorin ein paar
aufgekommene Probleme in Band zwei lösen will, macht aber trotzdem Lust
auf die Fortsetzung. Leider ist das für mich zu wenig. Ich möchte zwar
wissen, wie die Auflösung ist, mich jedoch nicht mehr durch ein
mittelmäßiges Buch quälen.
Fazit
Trotz
meiner Kritik ist das Buch keinesfalls schlecht (trotzdem eher Richtung
zwei Sterne, statt Richtung vier), aber eben auch nicht gut! Schon gar
nicht so gut, dass es im Carlsen Print Programm erscheint. Hier gibt es
definitiv bessere Bücher. Leider habe ich das Gefühl, dass Carlsen da
mehr auf das schnelle Geld schaut als darauf, was wirklich gut ist.
3/5 Sterne
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