Montag, 14. Februar 2022

[Rezension] Schattenthron 01 - Beril Kehribar


Titel: Schattenthron 01 - Erbin der Dunkelheit
Autor: Beril Kehribar
Seiten: 256

Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 27. Januar 2022
Buchreihe: ja









Inhalt
Als ein Seelenmagier die Seele von Kaayas Freund Arian stiehlt setzt sie alles daran, sie wieder zu bekommen. Ihr Weg führt sie ins Schattenreich was ganz anders ist, als in den Erzählungen. Als sie dem Kronprinzen des Reiches begegnet, zeigt er ihr Dinge, die ihr vorheriges Leben komplett in Frage stellen.

Eigene Meinung
Auch wenn der Schreibstil wirklich einfach gehalten ist, und die Dialoge dadurch echt flach, hat er dazu beitragen, dass ich das Buch in einem Rutsch ausgelesen habe. Die Geschichte hat viel Potential und die Idee an sich ist klasse, leider hat es jedoch viel zu viele Schwächen.

Fangen wir bei den Charakteren an. Obwohl Kaaya am präsentesten von allen war, erfahren wir nicht viel über sie. Großartige Schwertkämpferin, was leider viel zu wenig vor kam, hat keine Erinnerungen an ihre Kindheit und scheinbar Gefühle für Arian. Das war's, tiefer gehen wir nicht. Bei keinem Charakter übrigens. Alle bleiben flach und nichts hebt den einen von dem anderen ab.

Das hätte man mit den sechs verschiedenen Sichtweisen wunderbar ausarbeiten können, doch das ging komplett in die Hose. Es ist immer schwierig, aus der Sicht verschiedener Personen zu schreiben, selbst wenn es nur zwei sind. Man muss den Schreibstil anpassen und den Leser nach jedem Wechsel lange genug eintauchen lassen, damit man ein Gefühl für die Person bekommt. Leider unterscheiden sich die Schreibweisen überhaupt nicht und sind obendrein zu kurz gehalten. Ohne die Überschriften, die ankündigen, aus welcher Sicht wir gerade lesen, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Teilweise habe ich es mitten im Kapitel vergessen. Außerdem habe ich keinen Mehrwert darin gesehen. Man hätte das Buch auch einfach nur aus einer Sicht, oder einfach einer neutralen dritten Person schreiben können.

Im Laufe der Geschichte gibt es viele kleine Konflikte die Spannung aufbauen, aber durch das schnelle Lösen, oder Ignorieren flacht es sofort wieder ab. Ich sag nur Luana und die Kette. Wann wurde das Mal aufgearbeitet? Ich hätte sie umgebracht. Stattdessen ist sie plötzlich Kaayas beste Freundin.

Das ist auch ein Punkt, den ich nicht verstanden habe. Emotionen wurden nicht wirklich rüber gebracht, sei es bei der Romanze von Arian und Kaaya, aber auch beim Schließen von Freundschaften. Das ging alles viel zu schnell, die kennen sich alle gerade mal ein paar Tage. Noch dazu, dass die Emotionen teilweise völlig gefehlt haben, wurden sie an anderer Stelle plötzlich viel zu übertrieben dargestellt. Wutexplosionen von einer auf die andere Minute, völliges Unverständnis bei mir.

Zwei Drittel des Buches habe ich einfach desinteressiert runtergelesen. Es passiert nichts aufregendes, außer dass sich die Szenen ständig wechseln. Man reitet hierhin, dorthin und dabei wird leider vergessen, die Welt detailliert zu beschreiben. Letzteres ist nunmal notwendig für ein Fantasybuch.

Gegen Ende nahm es endlich Fahrt auf. Zwar ist die Wendung vorhersehbar, hat mir aber recht gut gefallen. Der Cliffhanger deutet darauf hin, wie die Autorin ein paar aufgekommene Probleme in Band zwei lösen will, macht aber trotzdem Lust auf die Fortsetzung. Leider ist das für mich zu wenig. Ich möchte zwar wissen, wie die Auflösung ist, mich jedoch nicht mehr durch ein mittelmäßiges Buch quälen.

 
Fazit
Trotz meiner Kritik ist das Buch keinesfalls schlecht (trotzdem eher Richtung zwei Sterne, statt Richtung vier), aber eben auch nicht gut! Schon gar nicht so gut, dass es im Carlsen Print Programm erscheint. Hier gibt es definitiv bessere Bücher. Leider habe ich das Gefühl, dass Carlsen da mehr auf das schnelle Geld schaut als darauf, was wirklich gut ist.


3/5 Sterne

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