Dienstag, 30. Oktober 2018

[Rezension] All die schönen Tage - Julia Kaufhold


Titel: All die schönen Tage
Autor: Julia Kaufhold
Seiten: 432
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 28. September 2018
Buchreihe: nein









Inhalt
In der Schulzeit waren Stella und Max zusammen, bis Max Stella bitter enttäuscht hat. Jetzt, Jahre später meldet er sich plötzlich wieder und Stella muss sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. Kann sie Max verzeihen?

Eigene Meinung

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Schreibstil ist leicht, aber total naiv und so einfach, wie ich es eher in Groschenromanen erwarten würde. Dazu kommt, dass alles zu detailiert beschrieben ist. Wer kann sich nach zehn Jahren noch merken, wie der jeweils andere da gerochen hat, oder ähnlichen Schwachsinn. Wenn es wenigstens um nur eine Sache gegangen wäre, aber nein, Stella erinnert sich an fast ALLES aus ihrer Zeit mit Max.

Einmal schätzen die beiden zum Beispiel die Länge von einem Gegenstand und sie wissen beide noch die exakten Daten... richtig lächerlich.
Max erinnert sich in den richtigen Momenten natürlich auch an genau die gleichen Sachen, und beide wissen immer, warum der andere nun lächeln muss und, und, und.... ja ne, ist klar...

Dei Geschichte trieft einfach vor Süße, ist zu idealisiert und irgendwie ist es auch ziemlich krank, dass Stella immer noch nicht über die Sache damals und vor allem auch Max hinweg ist. Ganz ehrlich, der Grund für die Enttäuschung damals und warum ihre Beziehung kaputt gegangen ist, war für mich nur teilweise nachzuvollziehen. Um so weniger verstehe ich allerdings auch, warum sie in den vielen Jahren nicht über Max hinweggekommen ist und immer noch an ihn denkt, als hätte er sie erst gestern verlassen und wäre nicht nur eine Schwärmerei von früher gewesen.

Dazu kommt noch, dass sich Max, als sie ihn wieder sieht, gar nicht verändert hat! Geruch und überhaupt alles ist gleich geblieben und Stella erinnert sich an jeden Leberfleck. Oh man, ich muss zum Schluss kommen, das ist einfach zu bekloppt!

Außerdem sind mir Max und Stella total unsympathisch. Stella stößt ihre Liebsten regelmäßig vor den Kopf und Max macht selbiges mit Stella. Ich habe nicht gesehen, warum die beiden sich so sehr lieben und für einander bestimmt sind. Es kam überhaupt nicht bei mir an. Liebe braucht für mich ein bisschen mehr als eine wahllose Aneinanderreihung von zuckersüßen Ereignissen.

Die Nebencharaktere hätte man auch weglassen können. Sie tauchen zwar auf, werden teilweise aber irgendwann einfach nicht mehr erwähnt... Problem gelöst, einfacher kann man es sich kaum machen. Arne ist da das beste Beispiel.
Sie sind hier nur unnötiges Beiwerk. Sie tragen auch absolut nichts zur Geschichte bei und berührt haben mich die lieblosen Nebengeschichten auch nicht. Das war nur der verzweifelte Versuch, die lasche Story aufzuplustern.

Fazit

Traurigerweise ließe sich die Geschichte in ein paar wenigen Sätzen zusammenfassen. Sie ist viel zu überdramatisiert und weder Max, noch Stella konnten mich mit ihrer Darbietung überzeugen. Ich war froh, als es vorbei war.
Allein die Idee der "Schöne-Tage-Box" ist nennenswert.

1/5 Sterne

Danke an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 25. Oktober 2018

[Rezension] Legendary - Stephanie Garber

Titel: Legendary - Caraval 02
Autor: Stephanie Garber
Originaltitel: Legendary
Seiten: 448
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2018
Buchreihe: ja





 


Inhalt
Nun ist es an Tella das Spiel zu gewinnen, um das zu erlangen, was ihr am meisten am Herzen liegt. Doch, dass sie selbiges dafür brechen muss, hätte sie sich nie vorstellen können.


Eigene Meinung

Oh mein Gott! Nach "Caraval" habe ich ja nicht zu hoffen gewagt, dass es eine Fortsetzung geben wird. Dann hielt ich sie in den Händen und war etwas enttäuscht, dass nun Tella die Protagonistin ist und nicht mehr ihre Schwester Scarlett. Doch die Enttäuschung wich ziemlich schnell unbändiger Freude. Freude darüber, endlich wieder in der Welt von Caraval zu sein.

Diese ist genau so magisch, wie im ersten Band. Und Tella gefiel mir erstaunlicherweise richtig gut. Wir erfahren viel über die beiden Schwestern, lernen ihre Mutter näher kennen und enthüllen sogar Legends Identität. Letzteres hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Zwar hatte ich den ein oder andern Verdacht, aber die Auflösung war einfach grandios! 

Auch die Nebencharaktere waren bombastisch. Vor allem Jacks hat es mir angetan, er ist einfach fantastisch! Der zweite Band strotzt einfach wieder von vielen Highlights, die alle zusammen ein perfektes Ganzes ergeben.

F
azit

Zwar war das Ende nicht ganz so offen, wie in Band eins, dennoch kann ich es kaum erwarten, endlich das Finale von Caraval in den Händen zu halten.

Und wer weiß, vielleicht ist die Aufdeckung Legends auch wieder nur eine Lüge gewesen...


5/5 Sterne

[Lesestatistik] September 2018






Neuzugänge:
1. Der Outsider - Stephen King
2. Im Turm 01 - Josiah Bancroft
3. Das Experiment - Arkadi und Boris Strugatzki
4. Legendary - Stephanie Garber               


Gelesen:
1. Porträt einer Ehe - Robin Black 320 Seiten 
2. Vier.Zwei.Eins. - Erin Kelly 405 Seiten
3. Najaden - Heike Knauber 608 Seiten
4. Wie man die Zeit anhält - Matt Haig 384 Seiten
    


Insgesamt:
Erhalten: 4
Gelesen: 4
Seiten: 1717 (57 Seiten pro Tag)

Top:
Wenn ich mich hier entscheiden müsste, würde ich "Wie man die Zeit anhält" von Matt Haig nehmen. Obwohl ich eine andere Geschichte bekommen habe, als erwartet, entpuppte es sich als total schöne, aber auch sehr melancholische und nachdenkliche Geschichte.

Selection 3

Flop:
keins :)

Mittwoch, 24. Oktober 2018

[Rezension] Der Outsider - Stephen King


Titel: Der Outsider
Autor: Stephen King
Originaltitel: The Outsider
Seiten: 752
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 27. August 2018
Buchreihe: nein








Inhalt
Terry wird medienwirksam für den Mord an einem kleinen Jungen vor großem Publikum festgenommen. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich jedoch heraus, dass er an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein müsste. Je tiefer Anderson in den Fall eindringt, desto unglaubwürdiger wird es.

Eigene Meinung

"Der Outsider" hat mich von Anfang an gepackt. Mit jeder Seite wird es unwirklicher und unbegreiflicher. Anderson war mir sofort sympathisch und auch die anderen Charaktere sind gut gewählt gewesen.

Obwohl oft nicht viel passiert war es spannend mitzuverfolgen, welchen Lauf die Ermittlungen nehmen, bei denen man ja hautnah dabei ist.

Viel kann man sich realtiv schnell denken und doch wurde es nicht langweilig. Allerdings hat mir für die volle Punktzahl das gewisse Etwas gefehlt. Es konnte mich einfach nicht so packen, wie sonst die Bücher von Stephen King. 

Fazit

Ein toller, mysteriöser Thriller der einen packt und erst am Ende wieder loslässt.


4/5 Sterne

Danke an Heyne und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 16. Oktober 2018

[Rezension] Was wir uns versprachen - Leah Mercer


Titel: Was wir uns versprachen
Autor: Leah Mercer
Seiten: 303
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsdatum: 11. September 2018
Buchreihe: nein










Inhalt
Mark und Anna sind glücklich verheiratet und nichts kann dieses Glück trüben. Bis Mark plötzlich von heute auf morgen nicht mehr nach Hause kommt und Anna keine Ahnung hat, was passiert ist. Eine Suche voller Trauer, Zweifel und Wut beginnt. 

Eigene Meinung
Das war ein echt anstregendes Buch. Durch den einfachen Schreibstil ließ es sich zwar gut runterlesen, war aber viel zu naiv geschrieben. Eher wie ein Groschenroman.

Mark und Anna hätte ich das ein oder andere Mal gerne an die Wand geschlagen, so dämlich waren sie. Ich konnte das Verhalten von beiden einfach überhaupt nicht nachvollziehen.

Im Laufe der Geschichte haben sich beide auch so verhalten, dass man meint, dass sie den jeweils anderen in den vielen Jahren ihrer Ehe nicht wirklich kennen, geschweige denn lieben gelernt haben. Sie haben einfach viel zu viele Geheimnisse voreinander und können die Reaktionen ihres Partners überhaupt nicht abschätzen.

Der Grund für Marks Verschwinden ist schlimm, aber gleichzeitig ist die Geschichte, die sich daraufhin entwickelt, total bescheuert. Einfach unlogisch und weltfremd. Wie Mark sich verhält, das tut man seinem Partner nicht an. Das verhindert einfach der gesunde Menschenverstand. Wobei Anna auch nicht besser abschneidet.

Fazit
Ich konnte mit der Geschichte nichts anfangen. Das ist keine tragische Liebesgeschichte sondern eine von zwei dämlichen Menschen, die sich gegenseitig trotz langer Ehe fremd sind. 
Schmalzig, schnulzig und kitschig. Gut, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe.



1/5 Sterne

Danke an Tinte & Feder und netgalley für das Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 11. Oktober 2018

[Rezension] Halbfettzeit - Tetje Mierendorf


Titel: Halbfettzeit
Autor: Tetje Mierendorf
Seiten: 256
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Erscheinungsdatum: 27. August 2018
Buchreihe: nein










Inhalt
Einst war er DER dicke, deutsche Schauspieler, doch eines Tages hat es bei ihm klick gemacht und er hat seinen Pfunden den Kampf angesagt. Wie ihm das gelungen ist und welche Tipps er für Leidensgenossen hat, die ebenfalls etwas an ihrem Leben ändern wollen, beschreibt er in seinem Buch. 

Eigene Meinung
Eigentlich lese ich Bücher wie das von Tetje Mierendorf nicht gerne. Irgendjemand denkt, er hätte etwas erreicht und fühlt sich genötigt darüber ein Buch zu schreiben. Allerdings hat mich doch interessiert, wie Tetje Mierendorf es hinbekommen hat, sich zu halbieren und wie es ihm dabei ergangen ist. Ich hatte die Hoffnung einen unterhaltsamen und zugleich gnadenlos ehrlichen Erfolgsbericht zu lesen.

Der Anfang war noch vielversprechend. Er berichtet über sein Leben als dicker Mensch und wie es ihm damit emotional ging, bis hin zu dem Punkt, an dem er sich schließlich zu einer radikalen Änderung entschieden hat. In der Mitte des Buches sind sogar Fotos aus seiner Kindheit, so wie aus seinem Leben vor und nach der Lebensumstellung.

Leider ging es danach rapide bergab. Mich hat nicht nur gestört, dass man als Leser geduzt wird und das auch noch so oft, dass man teilweise nur noch großgedruckte "D's" gesehen hat. Nein, schlimmer fand ich, dass das Buch in einem unglaublich belehrendem Ton geschrieben ist. Nach dem guten Anfang ging es praktisch nur noch darum, den Leser bzw. den dicken Leser davon zu überzeugen, dass sein Leben, so wie er es jetzt führt, schlecht ist und er etwas ändern muss.
Über Tetje Mierendorf selber und seine Rückschläge so wie Fortschritte wurde stattdessen nicht mehr nennenswert berichtet.

Außerdem kam es mir etwas zu missionierend daher. Zucker ist ab jetzt der Teufel und Schokolade das braune Gift. Mag ja sein, dass Zucker nicht gesund ist, aber dass man sich nun komplett in Verzicht üben muss fand ich etwas übertrieben. Zwar sagt er gleichzeitig auch, dass niedrige Dosen davon OK sind, doch das geht in der Masse an Gegenfeuer einfach unter.
Hin und wieder Schokolade (oder anderes) ist ja nicht schlimm, man muss einen Mittelweg für sich finden - das war leider nur mangelhaft dargestellt. Selbst ich, als (meiner Meinung nach) gesund lebender Mensch, fühle mich durch seine Aussagen richtig schlecht.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass Tetje Mierendorf nach seiner Lebensumstellung zu einem Übermenschen mutiert ist. Ich selber bin nicht dick, doch was er da beschreibt grenzt für mich doch eher an eine Verlagerung der Sucht (oder er hat schlicht weg einfach massiv übertrieben). Jeden Weg geht er jetzt zu Fuß, selbst (und da musste ich den Kopf schütteln, weil es so absurd war) im Kaufhaus fährt er nicht mehr Rolltreppe wie der gemeine Mensch - NEIN! - er sucht jedesmal die Treppe und hat so auch schon mehr als einmal den Alarm für den Notausgang ausgelöst. Eh... hallo? Das kommt einfach nicht authentisch rüber, im Gegenteil, mir wurde er regelrecht unsympathisch! Ich gehe auch die Treppe, wenn eine neben der Rolltreppe ist, aber wer sucht sich denn bitte in der hinterstens Kaufhausecke das Nottreppenhaus???

Die Krönung war dann, dass er mit pH-Streifen seinen Säuregehalt im Urin gemessen hat, um zu schauen, ob der Säure-Base-Haushalt in seinem Körper optimal im Gleichgewicht ist. Sorry, aber das ist doch nicht mehr normal, geschweige denn authentisch und in meinen Augen eine komplette Verlagerung ins andere Extrem. Vielleicht geht es Tetje Mierendorf nach der Umstellung ja wirklich so gut, wie er hier predigt, doch Fakt ist, dass es total unglaubwürdig rüber kommt. 

Wäre ich dick und würde abnehmen wollen und hätte mir durch dieses Buch wertvolle Tipps, oder einfach Ansporn für mein Vorhaben erhofft, wäre ich eher abgeschreckt worden. Zwar sagt er selber, dass die Umstellung bei ihm nicht radikal von heute auf morgen gewesen ist, doch selbst mich hat das Buch einfach nur abgeschreckt. Wie soll ich mit Superman Tetje Mierendorf mithalten?

Fazit
Weniger missionieren und mehr eigene Erfahrungen hätten dem Buch richtig gut getan. So hinterließ es bei mir nur das Bild eines unsympathischen, jetzt schlankem und übermenschlichem, Tetje Mierendorf.



2/5 Sterne

Danke an das Gütersloher Verlagshaus für das Rezensionsexemplar!

Montag, 8. Oktober 2018

[Rezension] Im Turm 01 - Josiah Bancroft


Titel: Im Turm 01
Autor: Josiah Bancroft
Originaltitel: Senlin Ascends - The Books of Babel
Seiten: 448
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 13. August 2018
Buchreihe: ja










Inhalt 
Zu ihrer Hochzeitsreise wollen Thomas und seine frisch angetraute Frau den sagenhaften Turm zu Babel besichtigen. Zahlreiche Geschichten drehen sich um ihn und Thomas ist schon von kleinauf sein größter Fan. Doch dort angekommen verliert er seine Frau und im Turm angekommen muss er fest stellen, dass dieser ganz und gar nicht so märchenhaft, sondern ziemlich gefährlich ist.
Die Suche nach seiner Frau beginnt. 

Eigene Meinung

Ein tolles Buch!! Thomas ist ein perfekter Protagonist. Erst dachte ich, ich würde mit ihm nicht warm werden, weil er einen Stock im Hintern hatte und ziemlich naiv war, doch er wandelt sich im Laufe der Geschichte unglaublich stark!

Mit Thomas die ersten Ebenen des Turms zu entdecken und auszuloten, welche Gefahren dort alle lauern, hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Jede Ebene ist eine neue Entdeckung und Thomas Vorstellungen werden erneut umgeworfen und seine Standfestigkeit auf die Probe gestellt.
Ständig erleidet er Rückschläge, aber durch die wird er auch der Typ, der er am Ende des Buches ist.

Unglaublich viele Figuren werden hier vorgestellt und oft entpuppt sich ein Nebencharakter plötzlich als ziemlich wichtig. Außerdem versucht Thomas auch noch das große Geheimnis des Turmes herauszufinden. Für mich als Leser war es wohl ebenso spannend, wie für Thomas selber.

Das einzige Manko ist, dass es scheinbar kein Einzelband ist und das vorher auch nicht ersichtlich war. Zwar ist so die gemeinsame Zeit mit Thomas noch nicht vorbei und man darf sich auf neue Ebenen des Turmes freuen, doch wenn ich eine neue Reihe anfange, wüsste ich das gerne vorher. Das ist jedoch kein Grund, einen Stern abzuziehen.

Fazit

Wow! Ein Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte. Wer fantastische Abenteuer sucht und sich gerne überraschen lässt, ist hier genau richtig! Eine sehr liebevoll gestaltete Welt, voller wunderbarer Details.
Ärgerlich ist nur das Warten auf Band zwei, oder wie viele da kommen mögen.

5
/5 Sterne

Danke an Heyne und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!