Donnerstag, 30. Juni 2016

[Rezension] Leons Erbe - Michael Theißen

Titel: Leons Erbe
Autor:
Michael Theißen
Seiten: 232
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 02. Mai 2016
Buchreihe: nein





 

Inhalt
Nach Leons rätselhaftem Tod meldet sich Anwalt Kruse bei Katja und händigt ihr eine Kiste von Leon aus. In der Kiste befinden sich jedoch nur noch mehr Fragen - das Armband von Katjas verschwundener Schwester befindet sich darin. Wieso hatte ihr Sohn dieses Armband? Wie steht er mit dem Verschwinden ihrer Schwester in Verbindung?

Eigene Meinung

Die Geschichte ist erstmal durchweg spannend. Man wird sofort mitten ins Geschehen katapultiert und rast nur so durch das Buch.

Erzählt wird aus Sicht von Katja, wobei wir von den anderen Charakteren auch nicht viel mitbekommen. Sie scheinen alle nur Statisten in Katjas persönlichem Spielfilm zu sein, in dem sie die Ermittlerin ist. Anstatt die Ermittlungen (wie normale Menschen das tuen würden) der Polizei zu überlassen, fängt sie anfangs nur an Fragen zu stellen, doch später scheint sie plötzlich zur Polizistin mutiert zu sein. Fragt die Leute aus, geht Hinweisen nach und, und, und. Allerdings ist das alles ziemlich unglaubwürdig. Sie kommt von einem Hinweis zum nächsten, als würde sie nur eine harmlose Schnitzeljagd machen, hat keinerlei Schwierigkeiten und entdeckt immer wieder neue Spuren.

Sehr abstrus fand ich auch, dass sie sich nicht einmal nach einem Leichenfund bei der Polizei meldet. Diese bleibt völlig außen vor. Warum auch nicht, Katja ist ja auch viel schlauer als alle anderen... zumal sie vorher ihren Mann Markus kritisiert hat, dass er einen Detektiv zum Lösen des Falls ansetzt. Macht sie's eben lieber selber...

Der Schreibstil hat mir auch nicht so richtig zugesagt. Die Leseprobe hat mir noch gut gefallen, aber später haben sich viele Dinge zu sehr gehäuft. Ständig wird künstlich Spannung erzeugt, mit bekannten Phrasen. An sich ist da nichts schlimmes dran, doch es kommt einfach zu oft vor, zu gezwungen. Außerdem war es oft einfach viel zu übertrieben geschrieben, hier mal ein Beispiel:
"[...] doch der Wind bließ mir so stark entgegen, dass ich auf halber Strecke nicht mehr weiterlaufen konnte. Erschöpft blieb ich stehen [...]".
Michael Theißen wollte eben manchmal zu viel.


Fazit
Weil es ein Debüt ist, habe ich bei der Puntkevergabe ein Auge zugedrückt. Die Geschichte hatte Potential und war auch spannend, nur am Ende wurde es mir einfach viel zu konstruiert. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Theaterstück.


3/5 Sterne


Danke an Michael Theißen und Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 29. Juni 2016

[Rezension] Im Pyjama um halb vier - Gabriella Engelmann & Jakob M. Leonhardt

Titel: Im Pyjama um halb vier
Autor: Gabriella Engelmann & Jakob M. Leonhardt
Seiten: 240
Verlag: Arena
Erscheinungsdatum: 01. Januar 2013
Buchreihe: nein





 

Inhalt
Auf der Suche nach einem bestimmten Ben landet Lulu bei dem unbekannten Ben aus dem Internet. Anfangs noch recht kurz und zögerlich, entwickelt sich daraus schnell eine kleine Schwärmerei für jemanden, den man eigentlich gar nicht kennt. Bis eine kleine Sache plötzlich alles verändert.

Eigene Meinung

Hätte ich die Rezensionen genauer gelesen und vielleicht mal ins Buch geschaut, wäre es sicher nicht bei mir zu Hause gelandet. Wie die Geschichte eigentlich auch schon vermuten lässt, kommunizieren Lulu und Ben ausschließlich über das Internet miteinander. Eine andere Schreibart kommt hier nicht vor. Wir lesen ihre Chats und auch die Aktualisierungen ihrer Facebook-Statusmeldungen, inklusive der Kommentare.
Ich maaaaag das einfach nicht, wo wir beim ersten Problem wären. Da es aber meine eigene Schuld/Dummheit war, habe ich mich drauf eingelassen. Allerdings kommt beim Lesen des Chatverlaufs kein Fluss auf, man stockt einfach immer wieder.


Das Alter der beiden ist für ihr Schreibweise meiner Meinung nach etwas zu hoch angesetzt. Ich selbst war auch mal 18 und wage zu behaupten, dass man in dem Alter schon ein "bisschen" reifer schreibt. Aber gut, darüber lässt sich streiten.
Die Themen sind auch echt fragwürdig. Im einen Moment reden sie über Teenie-Dinge, wie den ersten Sex - wobei ich es sowieso krass fand, dass sie schon so früh und vor allem offen über solche Sachen geredet haben.... - andererseits scheint es stellenweise schon fast philosophisch. Diese Gegensätze passen einfach nicht zusammen.


Die Facebook-Statusmeldungen die beide dem Thema entsprechend immer wieder ändern, waren mir auch viel zu unglaubwürdig. Zwar kenne ich auch Leute, die sehr private Dinge plötzlich öffentlich auf Facebook diskutieren müssen, doch irgendwie war das nochmal anders. Vor allem die Kommentare waren auch sehr nichtssagend. Die Statusmeldungen hätte ich persönlich nicht gebraucht.

Ich habe die Geschichte auch nicht als romantisch empfunden. Mir waren beide bis zum Schluss sehr fremd und auch über die Menschen in ihrer näheren Umgebung erfährt man eben auch nur das wenige, was die beiden im Chat preisgeben. Es war mir einfach zu wenig um die beiden an mich heran zu lassen. Dass sie sich irgendwann verlieben konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Schwärmen ok, aber für's Verlieben fehlt dann doch etwas. Außerdem habe ich auch ihre paar Streitereien null nachempfinden können! Vor allem, da beide nie ganz unschuldig sind, wie sich am Ende herausstellt.

Fazit
Mir hat das Buch nicht gefallen und nur wieder gezeigt, dass einige viel zu öffentlich im Netz (gerade private Probleme auf Facebook zu diskutieren) unterwegs sind. Auch denke ich, dass ich wohl schon viel zu alt für dieses Buch bin und es eher für unter 16-Jährige geeignet wäre.


2/5 Sterne

Montag, 27. Juni 2016

[Rezension] Zeit zum Sterben - Mark Billingham

Titel: Zeit zum Sterben
Autor: Mark Billingham
Originaltitel: Time of Death
Seiten: 560
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2016
Buchreihe: nein





 

Inhalt
In einem kleinen Dorf werden zwei Mädchen vermisst und Familienvater Stephen Bates steht unter Anklage.
Obwohl die Beweislage erdrückend ist, glaubt Thorne an seine Unschuld. Doch der Fund der Leiche eines der beiden Mädchen ändert alles.

Eigene Meinung

Das Buch startet direkt mit einem Kapitel aus Sicht des Täters, von denen es hier mehrere gibt. Mir gefällt so etwas immer total gut, da man dann hautnah miterlebt, wie krank und gerissen derjenige ist.


Eigentlich wollten Helen und Thorne Urlaub machen, doch als Helens Heimatdorf in den Nachrichten ist, brechen sie ihre Zelte ab und fahren zum Ort des Geschehens. Obwohl sich Thorne raushalten soll, missachtet er (wie immer) die Befehle von oben und fängt selbst an zu ermitteln. Später wird er sogar von Phil unterstützt, was mich sehr gefreut hat, da ich ein kleiner Phil-Fan bin.

Thorne war wieder typisch Thorne, wie er leibt und lebt. Helen hat mir jedoch in diesem Buch nicht gefallen. Sie war total in sich gekehrt, hat Thorne oft vor den Kopf gestoßen, war mürrisch und eigentlich durchgehend schlecht gelaunt. Wie auch Thorne tappen wir lange im Dunkeln. Zwar klingt der Grund nachher einleuchtend, aber ich fand es ein bisschen schade, da sie die ganze Stimmung ein bisschen zu sehr runtergezogen hat. Der Schock bei ihrer Enthüllung war trotzdem riesig!!

Natürlich fragt man sich als Leser von Anfang an, ob Bates nun wirklich der Täter ist, oder nicht. Stück für Stück setzt Thorne die Beweisstücke neu zusammen und das alles gegen die örtlichen Behörden und vor allem gegen die Zeit.

Fazit
Thornes Fälle lassen sich einfach unglaublich gut lesen. Sie sind total spannend und noch dazu voller Humor. Ich bin einfach wieder total begeistert von Mark Billinghams neustem Buch und greife beim nächsten gerne wieder zu!


5/5 Sterne


Danke an Heyne und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

Donnerstag, 23. Juni 2016

[Rezept] Haselnuss-Schokokuchen

Bei Low-Carb Backrezepten bin ich immer skeptisch, denn irgendwie muss das Mehl und der Zucker ja ersetzt werden. Beim Zucker seh ich keine Probleme, doch beim Mehl habe ich schon einige schlechte Erfahrungen gemacht. Was nicht heißt, dass es keine guten Low-Carb-Backrezepte gibt.
Auf Chefkoch habe ich dieses Rezept gefunden, was ich ein bisschen verändert habe. Aber nicht zu sehr, da es einfach ein klasse Kuchen ist :)


 

Mit Zucchini backen hört sich zwar komisch an, doch wenn man einmal angefangen hat, kann man gar nicht mehr aufhören ;)
Man schmeckt die Zucchini nicht raus, dafür macht sie den fertigen Kuchen aber umso saftiger!
Traut euch, und probiert es aus.
Aber bitte behaltet im Hinterkopf, dass es ein Low-Carb-Kuchen ist. D. h. man kann ihn eben nicht mit "normalen" Kuchen vergleichen, da er schon anders schmeckt. Ich könnte mich trotzdem immer wieder reinsetzen :D




Haselnuss-Schokokuchen (low-carb)


Zutaten:
200 g gemahlene Haselnüsse
40 g Backkakao
200 g geraspelte Zucchini
Süßstoff (umgerechnet auf 250 g Zucker)
1 ausgekratzte Vanilleschote
6 Eier
evtl. gehackte Haselnüsse


Zubereitung:
Den Ofen auf 180°C vorheizen und eine Springform einfetten.


Die gemahlenen Haselnüsse mit dem Backkakao vermischen. Die Zucchini reiben und ausdrücken. Es sollten später 200 g Raspel in den Teig.

Die Eier zusammen mit dem Süßstoff solange aufschlagen, bis sie hellgelb ist. Anschließend das Vanillemark und die Zucchiniraspel untermischen. Zum Schluss vorsichtig die Haselnuss-Kakaomischung unterheben. (Für ein bisschen mehr Biss habe ich noch ein/zwei handvoll gehackte Haselnüsse untergehoben.)

Den Teig in die Springform füllen und 40 Minuten backen.

 

Bei Chefkoch findet ihr es übrigens hier.




Mittwoch, 22. Juni 2016

[Rezension] Autopsieraum vier - Stephen King

Titel: Autopsieraum vier (Story Selection No. 26)
Autor: Stephen King
Seiten: 71
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2016
Buchreihe: nein





 

Inhalt
Howard Cottell wacht in einem Autopsieraum auf. Er kann sich nicht bemerkbar machen, bekommt aber alles mit, was um ihn herum geschieht.
Ist er Tod? Wenn ja, warum ist er scheinbar doch wach? Was ist dort auf dem Golfplatz passiert, dass er jetzt gleich autopsiert wird?

Eigene Meinung

Wir sind sofort mitten im Geschehen und bekommen auch nur das mit, was Howard sieht. So erleben wir auch seine Ängste hautnah mit und fragen uns ebenfalls verzweifelt, warum er sich nicht bemerkbar machen kann.


Kings Kurzgeschichten gefallen mir immer unheimlich gut. Er schafft es auf den wenigen Seiten unglaublich schnell eine Geschichte aufzubauen mit Charakteren, die einem ans Herz wachsen.
Auch hier weiß der Leser nicht, wo es am Ende hinführen soll. Zwar hatte ich eine Ahnung, doch die Gewissheit kam erst ganz zum Schluss.

Fazit
Die Kurzgeschichten von Stephen King kann ich einfach nur jedem empfehlen. Vor allem kommt man in den Genuss seines Könnens, ohne direkt einen dicken Wälzer lesen zu müssen ;)


5/5 Sterne


Danke an Heyne und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!