Titel: Der Totenzeichner
Autor: Veit Etzold
Originaltitel: Der Totenzeichner
Seiten: 432
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2015
Buchreihe: nein
Inhalt
Vor zehn Jahren gab es in der
USA eine grauenhafte Mordserie. Ein Ungeheuer ermordete scheinbar wahllos
Menschen, entfernte ihnen das Herz und ritzte Zeichen in ihre Haut. Dann
verschwand er plötzlich.
Als in Berlin eine Leiche mit den gleichen Merkmalen gefunden wird, sind alle
in Alarmbereitschaft. Ist es der gleiche Killer wie damals in der USA? Kann er
diesmal endlich gestoppt werden?
Eigene Meinung
Kennt ihr das? Ihr fangt ein Buch an und
merkt direkt nach den ersten paar Seiten „uuuh das wird nichts, an dem Buch
werde ich ewig lesen.“. So erging es mir beim Totenzeichner. Mir hat Veit
Etzolds Schreibstil überhaupt nicht zugesagt und ich habe bis zum Schluss nicht
richtig reinfinden können. Es war einfach viel zu holprig und gezwungen
geschrieben.
Die Ermittler reden teilweise wie
Kleinkinder miteinander, müssen ihrem Gegenüber alles genaustens erklären.
Ständig gibt es Wiederholungen wie z. B. das eine Ermittlerpaar findet eine
Sache raus und erzählt es genauso später dem anderen Ermittlerpaar – obwohl der
Leser bei beiden anwesend war.
Sehr unangenehm sind mir auch die
englischen (kursiv geschriebenen) Sprüche und Zitate aufgefallen. Allerdings nicht die
Tatsache, dass diese so oft vorkommen, sondern eher wie sie eingebaut wurden.
Veit Etzold schreibt einen englischen Satz und muss ihn jedes Mal ein paar
Zeilen weiter wortwörtlich auf Deutsch übersetzen und erklären. Musste das
sein? Wenn er das Bedürfnis hatte, dem Leser all die vielen englischen Sätze zu
übersetzen, hätte auch eine Fußnote gereicht. Da ich die englische Sprache, wie
viele Leser, einigermaßen beherrsche, hatte ich keinerlei Probleme beim
Verstehen der Sätze und war nur noch genervt von den vielen unnötigen
Erklärungen.
Zudem verliert sich Etzold in zu vielen
Details und vor allem füttert er den Leser mit viel zu vielen unnötigen
Informationen. Seitenlang wird über die verschiedensten Kannibalismusarten
referiert, oder auch Körperverschönerungen, wie z.B. Tattoos, Brandings und
ähnliches. Als würde ich im Internet nach solchen Dingen suchen, so werden sie
mir hier präsentiert à la „guck mal was ich weiß und wie gut ich recherchiert
habe“. Dabei tut das absolut nichts zur Sache und hilft null weiter.
In die Geschichte selber kam ich bis zum
Ende nicht richtig rein. Es lief einfach nicht flüssig und oft hatte ich das
Gefühl, den Kerninhalt nicht richtig zu sehen. Die Ermittler haben mich auch
nicht begeistern können. Mac Death hat wohl einen Clown gefrühstückt und Clara
ein Alkoholproblem. Die Ermittler aus Amerika sind einfach total überflüssig,
da hätten Telefonate und Email völlig gereicht. Stattdessen werden sie extra
eingeflogen, die eigentliche Arbeit machen aber hauptsächlich die Leute aus
Berlin.
Der Killer war die einzige, halbwegs interessante Person in dem Buch.
Mehr als töten macht er aber auch nicht…
Fazit
Das Ende hat mich dann auch
nicht mehr wirklich überzeugen können, passte aber zu diesem halbgaren Buch.
Somit wird dies auch mein erster und letzter Etzold sein, da ich die Geschichte
schlecht erdacht fand und mir sein Schreibstil überhaupt nicht zusagt. Da
bleibe ich lieber bei flüssig geschriebenen Büchern.
2/5 Sterne
Danke an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!